Dead in terrorist attack on aerospace company TAI

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Nach einem tödlichen Anschlag bei Ankara hat die Türkei nach eigenen Angaben in Syrien und im Irak Ziele der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und ihrer Verbündeten angegriffen. „Gemäß unseren Selbstverteidigungsrechten“ sei „eine Luftoperation gegen terroristische Ziele im Nordirak und Syrien durchgeführt“ worden, erklärte das türkische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Dabei seien „insgesamt 32 Ziele der Terroristen erfolgreich zerstört“ worden. Der Einsatz werde fortgesetzt, fuhr das Ministerium fort.

Bei einem Terroranschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara waren nach Angaben von Innenminister Ali Yerlikaya am Nachmittag fünf Personen getötet und 22 weitere teils schwer verletzt worden. Ziel des Angriffs war der staatliche Luft- und Raumfahrtkonzern TUSAŞ. „Zwei Terroristen wurden eliminiert“, sagte Yerlikaya am Abend vor dem Werksgelände des Rüstungskonzerns. Es handle sich um einen Mann und eine Frau. Yerlikaya hatte bereits unmittelbar nach dem Anschlag davon gesprochen, dass  Anschlag die Handschrift der Terrorganisation PKK trage, ohne weitere Details zu nennen.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan verurteilte den „abscheulichen Anschlag“ bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im russischen Kazan. Dort besuchte Erdoğan das Treffen der Brics-Staaten.

Auch die kurdische DEM-Partei und die größte Oppositionspartei CHP äußerten den Verdacht, dass der Anschlag mit einem Vorstoß des Regierungsbündnisses in Richtung der Terrororganisation PKK zusammenhängen könnte. Der mit Erdoğan verbündete Chef der ultra-nationalistischen MHP, Devlet Bahçeli, hatte am Dienstag die Möglichkeit ins Gespräch gebracht, dass der seit 25 Jahren inhaftierte PKK-Führer Abdullah Öcalan freikommen könnte, wenn er die Selbstauflösung und Selbstentwaffnung der PKK verkünde. Erdoğan hatte daraufhin von einer „historischen Gelegenheit“ gesprochen. Der stellvertretende Chef der kurdischen DEM-Partei, Sezai Temelli, sagte über den Anschlag: „Der Zeitpunkt ist bedeutsam, und es ist von allen Seiten offensichtlich, dass es sich um eine Provokation handelt.“ Die DEM-Partei fordert, dass Öcalan Zugang zu Anwälten, Angehörigen und Parteimitgliedern bekommen müsse.

Die Opposition fühlt sich an 2015 erinnert

Der CHP-Chef Özgür Özel sprach ebenfalls davon, dass der Zeitpunkt des Anschlags „bemerkenswert“ sei. Er sagte, die Ereignisse erinnerten an die Parlamentswahl von 2015. Damals hatte Erdoğans AKP erstmals ihre absolute Mehrheit verloren, weil die kurdische HDP erstmals über die Zehn-Prozent-Hürde gekommen war. Anschließend war der Friedensprozess mit der PKK gescheitert. Es gab mehrere Anschläge, die dazu beitrugen, dass Erdoğans Partei bei einer Neuwahl im November wieder die Oberhand gewann.

Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrorgruppe eingestuft. Im vergangenen Oktober hatte die Gruppe einen Anschlag auf das türkische Innenministerium verübt. Dabei wurden die beiden Angreifer getötet. Weitere Tote gab es damals nicht. Zur Vergeltung flog die türkische Luftwaffe damals Angriffe auf Stellungen der PKK im Irak und der kurdischen YPG-Miliz in Syrien, die die Türkei als Ableger der PKK betrachtet.

Nach dem Anschlag vom Mittwoch blockierte die Regierung die Plattform X in Ankara. Yerlikaya rief die Öffentlichkeit auf, nur offiziellen Quellen Glauben zu schenken. Der angegriffene TUSAŞ-Konzern ist ein führendes Rüstungsunternehmen, das unter anderem das erste eigene Kampfflugzeug des Landes, Kaan, entwickelt. Vizepräsident Cevdet Yılmaz sprach von einem Angriff auf „die Erfolge der Türkei in der Rüstungsindustrie.“

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