Goals of Frankfurt Athletics: “Franchise” system for athletics

Goals of Frankfurt Athletics: “Franchise” system for athletics

Einst warf Claus Deth­loff für die LG Frankfurt den Hammer, jetzt will der zweimalige Olympiateilnehmer Schwung in die hiesige Leichtathletikszene bringen. Sein im April gegründeter Verein Frankfurt Athletics fällt bereits jetzt, zu Beginn der noch bis Ende November dauernden Wechselfrist, mit mehr als einem halben Dutzend talentierter Neuzugänge auf nationaler Ebene auf, darunter Elena Kelety, die deutsche Nummer zwei über 400 Meter Hürden, die zuvor für den Königsteiner LV am Start war. „Ich habe einfach Bock darauf“, sagt der Sechsundfünfzigjährige über sein Engagement. „Ich will für die Leichtathletik etwas voranbringen“, nicht nur im Rhein-Main-Gebiet.

An vier Standorten tritt er mit seiner Initiative in Erscheinung: außer in Frankfurt noch in Düsseldorf, in Ostwestfalen-Lippe und in Köln, wo er vor vier Jahren begann. Auslöser zur Gründung von Cologne Athletics war ein Besuch der deutschen Jugendmeisterschaften. Selbst die großen Leichtathletikvereine seien dort „nicht übermäßig vertreten“ gewesen. Auch sonst hat Dethloff den Eindruck, dass es um seine Sportart weder in der Breite noch in der Spitze gut steht.

Einfachere Kooperationen

In seinen Athletics-Klubs soll es nicht nur darum gehen, ambitionierte Läufer, Werfer und Springer auszubilden und zu fördern; über Kooperationen mit Schulen und Vereinen soll die Leichtathletik insgesamt populärer werden. So werde es, nach Kölner Vorbild, auch in Frankfurt jährliche Schulevents geben, im ersten Versuch einen Staffeltag vor den Sommerferien. Qualifizierte Trainer, die ihrer Sportart den Rücken gekehrt hatten, will Dethloff zurückholen und ihnen über die Arbeit für mehrere Vereine die Möglichkeit verschaffen, von ihrer Expertise zu leben.

Zu dem Pool der Fachleute zählen sein Disziplinkollege Sergej Litwinow und Robert Schieferer. Letzterer veranlasste Dethloff, das „Franchise“ in Frankfurt zu eröffnen. Der langjährige Trainer von WM-Halbfinalistin Eileen Demes hatte bei ihm in Köln vorgesprochen, und Dethloff erschien es praktikabel, den Langhürdenfachmann in seinem Umfeld einzusetzen.

Frankfurt Athletics soll, wie die anderen Ableger, eine Leistungsgemeinschaft sein, der sich Sportler auch anschließen können, ohne ihren Heimatverein aufzugeben. Auf den jeweiligen Trikots stehe dann auf der Brust der Basis- und auf dem Rücken der Wettkampfklub. Durch die damit einfacheren Kooperationen könnte es einen breiten Unterbau unter den Topathleten geben. Diese erhielten „eine bedarfsorientierte Förderung“. So sind Stipendien in Höhe von 300 Euro im Monat für jene ausgeschrieben, die nicht mehr über einen Kaderstatus verfügen.

Das Netzwerk, an dem Dethloff weiter stricken will, soll es den Sportlern ermöglichen, Athletics auch an anderen Standorten treu zu bleiben und so problemlos, etwa zu Studienzwecken, irgendwann auch nach Hamburg oder München umzusiedeln. „Es ist nicht nachhaltig, wenn sich Vereine gründen, deren Sportler woanders trainieren“, sagt er. „Wir bieten den Athleten mehr Optionen und mehr Flexibilität.“ Auch was attraktive Veranstaltungen angeht, hat der Mitgründer des Deutschen Highland Games Verbandes Ideen: Er träumt von einer Liga, die mit einem kurzweiligen Format und mehreren Terminen im Jahr die Präsenz der Leichtathletik in der Öffentlichkeit und den Medien erhöht.

Der aktuelle Etat des Vereins bewegt sich in sechsstelliger Höhe. Mit der Sponsorensuche, sagt Dethloff, habe er noch nicht richtig begonnen. „Ich wollte den Zug aufs Gleis bekommen“, er sei in der glücklichen Lage, vieles selber finanzieren zu können. Vor der Zukunft hat der Macher keine Bange. Als geschäftsführender Gesellschafter einer Ratingagentur stehe er mit vielen Unternehmen in Kontakt und wisse, was man wem in welcher Verpackung anbieten könne. Zudem wachse die Reichweite der Werbung, je mehr Athletics-Vereine es gibt. Sein Motto laute: „Think big.“

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