Endlich wieder ein Auswärtssieg! Mit dem 3:0 (1:0) beim kroatischen Doublesieger Dinamo Zagreb hat Borussia Dortmund einen großen Schritt in Richtung direkter Qualifikation für die K.-o.-Runde der Champions League gemacht. Treffer von Jamie Gittens (41. Minute), Ramy Bensebaini (56.) und Serhou Guirassy (90.) führten zum ersten Pflichtspielsieg in der Fremde seit mehr als zwei Monaten. Allerdings musste Nationalspieler Julian Brandt drei Tage vor dem Bundesliga-Klassiker gegen den FC Bayern München am Samstag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) das Spielfeld verletzt verlassen.
Zuletzt hatten die Dortmunder am 18. September ebenfalls in der europäischen Königsklasse ein Auswärtsspiel gewonnen. Damals hatte es ein 3:0 beim FC Brügge gegeben. Nach dem völlig verdienten Erfolg gegen das passive Team des früheren Bundesliga-Trainers Nenad Bjelica ist der Champions-League-Finalist der Vorsaison aber weiter der aktuell erfolgreichste deutsche Teilnehmer in diesem Wettbewerb. Mit zwölf Punkten aus fünf Partien ist das Team von Trainer Nuri Sahin Tabellenfünfter.
Kritik an Fan-Kontrollen
Rund um das Spiel gab es erhebliche Beschwerden der BVB-Fans, die über restriktive Kontrollen am Stadion-Eingang berichteten. „Wir verurteilen diese Form der Kontrollen und stehen aktuell im Austausch mit der UEFA und Dinamo Zagreb, um die Vorkommnisse zu melden und aufzuarbeiten“, schrieb der Klub auf der Internet-Plattform X.
Die Dortmunder sprachen von „grenzüberschreitendem Vorgehen des Ordnungsdienstes“. Einzelne Fans berichteten von Kontrollen im Intimbereich. Demnach hätten sich auch einige Anhänger in Zelten ausziehen müssen. Das Spiel war von der Europäischen Fußball-Union UEFA als Risikospiel eingestuft worden. „Uns erwartet am Mittwoch ein sehr emotionales, sehr hitziges Spiel“, hatte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl vor der Partie gesagt.
Tatsächlich sorgten die rund 25.000 Zuschauer im baufälligen Maksimir-Stadion für eine lautstarke Atmosphäre, die vom Rasen aus indes wenig befeuert wurde. Die ersatzgeschwächten Kroaten zogen sich weit zurück und agierten arg defensiv. Der BVB hatte viel Ballbesitz und kam auch schnell zu Chancen. Die erste größere setzte Bensebaini per Kopf an die Latte (8.). Knapp 20 Minuten später scheiterte Donyell Malen am Querbalken. Bei vielen Angriffen im ersten Durchgang wäre jedoch mehr drin gewesen für die Westfalen.
Gittens Solo bringt die Führung
Im September war Zagreb noch 2:9 beim FC Bayern untergegangen, hatte in den drei folgenden Spielen aber sieben Punkte geholt. Mit einer recht unerfahrenen Elf war das Team des ehemaligen Union-Berlin-Coaches Bjelica diesmal gegen den BVB nur auf Zerstörung aus.
Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte zappelte der Ball dann doch noch im Netz der Kroaten. Gegen einen Schuss aus rund 14 Metern nach einem vorherigen Solo von Gittens war Zagrebs Keeper Danijel Zagorac schließlich machtlos.
An ihrer destruktiven Spielweise änderte Dinamo auch nach dem Wechsel nichts. Nach einer Ecke von Pascal Groß nutzte Bensebaini per Kopf einen groben Abwehrschnitzer der Kroaten zum 2:0. Das Spiel war damit entschieden. Souverän und routiniert spielte der BVB nun weiter, zog sich etwas zurück und schonte einige Kräfte für Spiel gegen die Bayern. Zagreb wurde indes nicht mehr gefährlich. Kurz vor dem Ende vollendete der eingewechselte Guirassy einen Konter zum Endstand.