American Football und Fair Play passen nicht zu hundert Prozent zusammen. Das liegt schon am Charakter des ziemlich harten Spiels. Und so verwundert es auch nicht, dass sich nun ein Ränkespiel rund um die NFL Germany Games zu entwickeln scheint. Anfang 2022 hatten Sprecher der amerikanischen Profiliga NFL bekannt gegeben, dass die für die Jahre 2022 bis 2025 im Wechsel in München und Frankfurt gastieren würde mit regulären Saisonspielen zwischen Teams aus dem Mutterland des Sports, den Vereinigten Staaten von Amerika.
Nun aber scheint es möglich, dass Superstars wie Patrick Mahomes oder Travis Kelce im nächsten Jahr nicht wie erwartet das eiförmige Spielgerät durchs Waldstadion tragen, werfen oder kicken. Berlin wirbt offensiv mit einer 12,5 Millionen-Euro-Offerte um die Austragung von Spielen in den Jahren 2025 bis 2029. Und NFL-Boss Roger Goodell machte am Rande des diesjährigen Deutschlandspiels zwischen den New York Giants und den Carolina Panthers in München dieser Tage eine bedeutungsschwangere Aussage: „Normalerweise sage ich den Leuten: ‚Glaubt den Gerüchten nicht.‘ In diesem Fall würde ich sagen: ‚Glaubt es‘“, soll der NFL-Chef laut mehreren Medien in einer Gesprächsrunde mit Fans gesagt haben.
NFL geht es um Geld
Dies bedeute aber nicht, dass man nicht nach München oder Frankfurt am Main zurückkehren werde. Für Frankfurt sieht die NFL die bisherige vertragliche Vereinbarung mit der Eintracht als Stadionbesitzer durch die Gastspiele von 2023 als erfüllt an. Weil eines der international ausgetragenen NFL-Spiele wegen eines Umbaus der Arena in Mexiko City nicht dort ausgetragen werden konnte, kam Frankfurt in den Genuss gleich zweier Spiele statt des zuvor vereinbarten ersten Spiels, dem ein zweites 2025 folgen sollte.
Offenbar geht es der NFL, die bei ihrem Werben um Deutschland als Spielort noch gönnerhaft wie ein Mäzen aufgetreten war und den Großteil der Investitionen aus dem Ärmel zu schütteln vorgab, nun doch auch um Geld. Frankfurt könnte zum Verhängnis werden, dass das Stadion eine geringere Kapazität als Berlin aufweist. Die NFL erwartet von Frankfurt offenbar, die Differenz zu den dort potentiell wohl 20 bis 25 Prozent höheren Einnahmen aus Ticketverkäufen auszugleichen. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) will mit Argumenten um einen Verbleib der NFL kämpfen. Er ist aber nur zu einem gewissen Teil bereit, die finanziellen Forderungen der NFL zu erfüllen, da er weiteres Geld aus dem Topf der Sportförderung nutzen müsste, wenn nicht etwa das Stadtmarketing Mittel zur Verfügung stellen könnte. Mithilfe von Unternehmen soll offenbar eine Dimension der Unterstützung angeboten werden wie in Berlin, das entspräche nach Stand der Dinge einer Größenordnung von 2,5 Millionen Euro je Jahr.
The FDP, part of the Roman coalition, criticized Josef surprisingly sharply. He was very happy to jump on the bandwagon and used the games for self-promotion. “As mayor, he reaped the dividends and, for weeks, never missed an opportunity to accompany international guests and present himself in the media. “Unfortunately, he disappeared when the camera teams had moved on and we got back to work,” the FDP district chairman and member of the Bundestag Stephan Lieb was quoted as saying. The mayor needs to show more commitment to staying in the NFL. “As city leader, Josef must throw his entire political weight into the balance to secure Frankfurt as an NFL venue in 2025 and beyond,” said Lieb.
Josef wants to advertise Frankfurt
Josef now pointed out that a phone call with NFL European boss Brett Gosper had been arranged for Wednesday. “It is not entirely clear to us whether the NFL really wants to play in Berlin in 2025. In general, we know that it has expansion plans and two German venues per year are definitely possible.” Josef also confirmed that the NFL expects more financial participation from the city than before. “We have to see how it remains economically viable for Frankfurt. It’s about sports funding that we could also use for the needs of our clubs, for example. “This cannot be compared with investment measures such as the construction of a multifunctional arena,” said Josef.
He also wanted to show the NFL once again what commitment Frankfurt had made in addition to the financial one and what else the trade fair could offer with rooms for congresses and conferences. But most importantly, Joseph will have a letter to hand. “NFL Commissioner Roger Goodell confirmed in writing last year that expectations were exceeded in Frankfurt. The NFL also knows what it is worth to stay in Frankfurt.”
The CDU, as the largest opposition party, signaled to Josef that, in case of doubt, they could understand Frankfurt’s withdrawal if the NFL’s demands were too high. “We made money with the NFL and it was a huge celebration, but we also have to keep an eye on whether we can convey that to people in the current situation,” says sports policy spokeswoman Carolin Friedrich. “Proportionality must be maintained.”