Es passt zu Manchester City, dass sie am Ende noch einen draufsetzten. Medien hatten in dieser Woche mit Bezug auf anonyme Informanten berichtet, dass Citys Erfolgstrainer Pep Guardiola einen neuen Vertrag mit einer Laufzeit von einem Jahr unterschrieben habe. Die Nachricht wurde in England wie eine Sensation behandelt.
Am Donnerstagabend bestätigte City schließlich, dass Guardiola über das Saisonende hinaus in Manchester bleiben wird – allerdings hat sein neuer Vertrag sogar eine Laufzeit von zwei Jahren. Das kommt überraschend, denn noch vor wenigen Wochen hatte alles auf seinen Abschied hingedeutet.
„Nicht der richtige Zeitpunkt, um zu gehen“
So aber soll Guardiola bis zum Sommer 2027 Trainer von Manchester City bleiben. Schon jetzt ist er mit bald neun Jahren der dienstälteste Trainer der Premier League. „Seit Beginn der Saison habe ich viel nachgedacht“, sagte Guardiola in einem Video auf der Vereinswebsite: „Ich will ehrlich sein, ich dachte, diese Saison sollte die letzte sein. Aber angesichts der Probleme, die wir im vergangenen Monat hatten, hatte ich das Gefühl, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um zu gehen.“ Damit meint der 53 Jahre alte Spanier die schwache Form, in der sich seine Mannschaft seit einigen Wochen befindet.
Zum ersten Mal in seiner Karriere als Trainer hat Guardiola zuletzt vier Spiele in Serie verloren: eins im nicht übermäßig prestigeträchtigen Ligapokal, eins in der Champions League, zwei in der Premier League. Das hat auch mit den Verletzungen wichtiger Spieler zu tun; vor allem der Ausfall des Ballon-d’Or-Gewinners Rodri schwächt City drastisch. Die Aura der Unbesiegbarkeit, mit der die Mannschaft jahrelang bei Heim- und Auswärtsspielen aufgetreten ist, hat dadurch spürbar Schaden genommen.
Guardiola will dies „überwinden“, er will zurückschlagen und alles daransetzen, „die Situation umzubiegen“. Es sind Durchhalteparolen, wie man sie normalerweise bei vom Abstieg bedrohten Klubs hört. Dabei steht City in der Tabelle der Premier League auf dem zweiten Platz, die vielerorts vorschnell proklamierte „Krise“ ist bis auf Weiteres also eher ein Krislein.
Sollte City am Samstag (18.30 Uhr live bei Sky) gegen Tottenham Hotspur und am Wochenende darauf gegen den Tabellenführer FC Liverpool gewinnen, würden die Störgeräusche rasch verstummen. City hat in der Vergangenheit in kürzerer Zeit schon ganz andere Rückstände aufgeholt.
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City faces severe punishment
Another topic that is much more important for the club – and therefore also for Guardiola – is much more important. The Premier League accuses City of violating the competition’s financial rules for years and deceiving controllers.
The possible sanctions range from fines to the deduction of points to exclusion from the league. City denies all allegations. A decision is not expected until early 2025 at the earliest. By extending his contract before this date, Guardiola is proving his trust in the club’s management. According to media reports, he has not negotiated an exit clause in the event that City are banned from the league.
Until his contract extension, there had been extensive speculation about what was next for Pep Guardiola. For example, he was intensively discussed as the new coach of the English national team – also in the FAS – especially since it is widely known that he would like to lead a country to a World Cup one day.
But England has now signed Thomas Tuchel, and the guesswork surrounding Guardiola’s future extends into the period after the 2026 World Cup in Canada, Mexico and the USA. With City he has won 18 titles so far, including six championships and the Champions League. Whatever he does, it will be difficult to top it off.