Riots in the regional league at FSV Frankfurt against Kickers Offenbach

Riots in the regional league at FSV Frankfurt against Kickers Offenbach

Was für ein unschönes Ende beim Regionalliga-Derby zwischen dem FSV Frankfurt und Kickers Offenbach: Unmittelbar nach Abpfiff der Partie, die Offenbach 1:0 für sich entschied, kam es im Frankfurter Stadion am Sonntag zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen FSV-Anhängern und in der Nähe der Frankfurter Fans jubelnden OFC-Spielern, die erst durch die Polizei beendet werden konnten.

Einige Fans hatten sich zuvor Zugang zum Spielfeld verschafft und unter anderem Jayson Breitenbach attackiert. Offenbachs Kapitän Marc Wachs („Sowas geht gar nicht!“) berichtete anschließend von einem Schlag in seinen Rücken, den er bei Schlichtungsversuchen abbekommen habe. FSV-Sprecherin Laura Morguet bat noch vor der Pressekonferenz im Namen des Vereins um Entschuldigung. Wie die Frankfurter Polizei auf Anfrage der F.A.Z. am Montag mitteilte, wurden mittlerweile zwei Strafanzeigen gestellt; Ermittlungen seien eingeleitet worden.

Zunächst ein typisches Regionalliga-Duell

Die Ausschreitungen überschatteten eine packende Partie, die lange Zeit nach einem typischen Regionalliga-Duell aussah. Trotz Übertragung im TV fanden 7313 Zuschauer den Weg ins Stadion. Sie sahen einen „dreckigen Sieg“, wie OFC-Trainer Christian Neidhart in seinem Resümee anmerkte: „Wir können es fußballerisch sicher besser lösen.“ Nicht abzusprechen war beiden Teams über mehr als 90 Minuten aber das Bemühen, sich auch auf dem mit zunehmender Spielzeit immer brauner und unebener werdenden Rasen Chancen zu erarbeiten.

Eine der besten vergab FSV-Verteidiger Lukas Gottwalt kurz nach dem Wechsel frei vor Offenbachs Torwart Johannes Brinkies, sein Schuss ging weit am Ziel vorbei. Möglicherweise wären die Bornheimer mit Cas Peters als Sieger vom Platz gegangen: Der Niederländer, mit zwölf Treffern (wie Freiburgs Yann Sturm) bester Schütze der Liga, stand aufgrund einer Gelbsperre an diesem Tag nicht zur Verfügung und fehlte bei Hereingaben wie der scharfen Flanke von Linksverteidiger Jan-Erik Eichhorn, die Mitte der ersten Halbzeit keinen Abnehmer fand.

Dejanovic erst im Strafraum gebremst

Auf der anderen Seite agierte die OFC-Offensive um den später ausgewechselten Angreifer Ron Berlinski und Kreativmann Dimitrij Nazarov ohne Fortune. Für den elften Saisonsieg bedurfte es schließlich der Energieleistung eines defensiven Mittelfeldspielers. Offenbachs Sechser Daniel Dejanovic startete seinen Lauf noch hinter der Mittellinie und konnte von seinem Widerpart, Frankfurts Ben-Luca Fisher, zum Entsetzen der Gastgeber erst im Strafraum regelwidrig gebremst werden. Den Elfmeter verwandelte Wachs in der 87. Minute sicher.

Als „extrem bitter“ ordnete Tim Görner das Ergebnis ein. Der sichtlich enttäuschte FSV-Trainer richtete aber ein „großes Lob“ an seine Mannschaft, die in der Vorrunde eine Serie von acht Siegen in Folge hingelegt und trotz der 0:5-Niederlage im ersten Aufeinandertreffen zwischenzeitlich die Liga angeführt hatte. Die vergangene Saison hatte sie noch auf dem neunten Platz beendet: „Man sieht, welche Entwicklung wir genommen haben.“

Weitere Hürde auf dem Weg zur Drittklassigkeit

Dank des 1:0-Erfolgs hat Offenbach den Nachbarn nun überholt und ist einen Spieltag vor der Winterpause – der OFC empfängt am Freitag den SGV Freiberg, der FSV am Samstag den SC Freiburg II – erster Verfolger des fünf Punkte enteilten Tabellenführers TSG Hoffenheim II. Die Bornheimer sind mit einem Zähler weniger Dritter. Nachdem 2023/24 der VfB Stuttgart II Meister wurde, steht aktuell wieder eine Bundesliga-Zweitvertretung auf Platz eins.

Eine weitere Hürde auf dem ersehnten Weg in die Drittklassigkeit also, der für die Klubs der fünf Regionalligen ohnehin arg zugangsbeschränkt ist: Während zwei Meister in den Play-offs um ein Ticket kämpfen müssen, qualifizieren sich nur jeweils drei Teams direkt, darunter auch die beste Mannschaft der Südwest-Staffel.

Als „bärenstark“ schätzt Neidhart die junge Kraichgauer Elf ein. Sowohl Kapitän Wachs („Was Hoffenheim macht, soll Hoffenheims Sorge sein. Wir schauen auf uns.“) als auch seinen Trainer interessierte am 1. Advent aber weniger der wohl größte Konkurrent um den Aufstieg als die eigene Entwicklung: Mit einem Sieg im letzten Spiel des Jahres käme der OFC schon auf 41 Punkte – in der gesamten Vorsaison hatte er nur deren 46 gesammelt.

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