“Slap in the face” for Daniel Kirchner

“Slap in the face” for Daniel Kirchner

Daniel Kirchner glaubt nicht an Schicksal. Es sei nicht vorgegeben, was im Leben auf einen zukommt – man bestimme selbst, was geschieht und wie es einem ergeht. Dass es trotzdem manchmal anders kommt, musste der 24 Jahre alte Beachvolleyballspieler aus Ebersberg in diesem Jahr erfahren.

Während der German Beach Tour (GBT) in München muss er zum routinemäßigen Dopingtest und bekommt Anfang September, kurz nach der Deutschen Meisterschaft in Timmendorfer Strand, von der Nationalen Anti-Doping Agentur die Nachricht, dass seine Probe auffällig sei. Er solle sich in medizinische Behandlung begeben – Diagnose: Krebs.

„Habe ich lange nicht ausgesprochen“

„Es war wie ein Schlag ins Gesicht“, erzählt der Student der Technischen Universität München im Gespräch mit der F.A.Z. Er habe seine beste Saison gespielt – wird Bayerischer Meister, gewinnt bei der GBT den ersten Turniertag in München, erreicht bei den deutschen Meisterschaften den fünften Platz – und habe keine körperlichen Beschwerden gehabt, die auf eine Krankheit hätten hindeuten können. Trotzdem ist er schwer krank, wird operiert und lässt eine Chemotherapie über sich ergehen.

„Dass ich Krebs habe, habe ich lange nicht ausgesprochen“, erzählt er. Er habe nicht gewusst, wie er damit umgehen sollte. Zwar habe er immer wieder gehört, dass jemand Krebs hat. Dass die Krankheit selbst in seinem Körper steckt, hat er aber nicht für möglich gehalten.

Nicht der erste Rückschlag in der jungen Karriere

Die Chemotherapie hat Kirchner am 22. November abgeschlossen. Erst kurz vorher hat er seine Krankheit auf seinem Instagram-Account öffentlich gemacht. Die vielen Nachrichten, die er aus der Volleyball-Community daraufhin bekommen hat, haben ihm dabei geholfen, die vergangenen Monate besser zu verarbeiten.

Der erste Rückschlag in der jungen Karriere von Kirchner ist die Krebserkrankung nicht. Ein Bandscheibenvorfall hat ihn vor einigen Jahren mehrere Monate Spielzeit gekostet, als er noch für den ASV Dachau Hallenvolleyball in der Bundesliga gespielt hat. Danach habe er seine Form zurückgefunden und sei noch besser in die neue Saison gestartet, sagt er.

Das erhofft er sich nun auch nach seiner Krebsbehandlung und hat sich ein erstes Ziel gesetzt. Im Januar möchte Kirchner bei einem Beachvolleyballturnier in Kirchweidach in Bayern an den Start gehen. Bis dahin möchte er körperlich wieder fit genug sein.

„Ob ich vorne mitspiele oder nur zum Spaß dabei bin, wird sich zeigen“, sagt er. Die richtige Vorbereitung für die Beachvolleyballsaison, die im Mai beginnt, soll danach anfangen. Mit viel Techniktraining und Spielpraxis mit dem Ball nimmt Daniel Kirchner sein Schicksal dann wieder selbst in die Hand.

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