Nathaniel Brown hat in den vergangenen Wochen kaum Worte für seine Gefühle gefunden: „Unglaublich“; „es macht unglaublich viel Spaß“; „unglaublich, ein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen“. Auf dem Fußballplatz hat der 21 Jahre alte Profi viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten – und das ist der Grund, warum Nathaniel, den alle nur „Nene“ nennen, im Moment „unglaublichen“ Erfolg in seinem Beruf hat.
Nachdem er monatelang der ersten Mannschaft der Frankfurter Eintracht von der Bank aus zuschauen musste, gehört er jetzt nicht nur zum Stammpersonal der Startelf, sondern hat auf Anhieb eine tragende Rolle im Team übernommen. In seinen ersten fünf Bundesligaspielen traf er zweimal selbst und gab am Sonntag beim 4:0-Auswärtssieg in Heidenheim gleich drei Torvorlagen.
„Spielschlauer Spieler“
Zwar erscheinen nur zwei davon in den offiziellen Statistiken, weil sein Pass zu Chaibis 2:0 vom Heidenheimer Mainka noch leicht abgefälscht worden war. Aber auch mit vier Scorerpunkten in den ersten fünf Erstligaspielen der Karriere steht Brown auf einem Spitzenplatz unter den 21-Jährigen.
Auch an diesem Mittwoch, im Pokal-Achtelfinale bei RB Leipzig (20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zum DFB-Pokal, im ZDF und bei Sky), wird Brown wieder den Anstoß auf dem Rasen miterleben. Linksverteidiger Arthur Theate fehlt nach seiner Roten Karte gegen Mönchengladbach wegen der Sperre, deshalb wird Brown vermutlich als Außenverteidiger in der Viererkette eingesetzt werden.
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This is the position in which Brown attracted attention at 1. FC Nürnberg in the second Bundesliga and for which Eintracht also signed him. But it was blocked for him for a long time because the internal competition was too strong. Especially theater. But when the Belgian was sent off twice in just a few days, the way was clear for the talent to prove himself – and the way he took advantage of his opportunity impressed everyone.
When Theate returned, Brown wasn’t out again, Toppmöller simply pushed him further forward in his formation on the left side – which suits his strengths even more. The German-American knows how to move very confidently in tight spaces, can solve complicated game situations with his agility and knows how to play precise passes.
Overqualified as a pure full-back
In short: the Amberg native is actually overqualified to act as a pure full-back. His coach Dino Toppmöller expresses Brown’s strengths as follows: “Nene is a smart player, technically very fine, with great enthusiasm and great fun in what he does.”
In addition, there is his running and tackling strength. During his time in Nuremberg in the second division, he was the full-back with the most duels won. His abilities make Brown versatile – Toppmöller even confirms that he has the necessary class to pull the strings in central midfield. “Nevertheless, I believe that Nene will be strongest as a left-back in the long run,” says the Eintracht coach and adds: “If we tweak a few little things, we will still have a lot of friends with him – but I have that too said weeks ago.”
“Always gave everything in training”
That’s right – that was mid-October. At that time, Toppmöller was asked why he didn’t give the new Nuremberg signing a chance to play. He pointed to the stronger competition, but in the same breath praised how Brown handled the setback. On Tuesday, Toppmöller said: “Nene has always remained positive, even though some unfortunate circumstances have come together for him. He always gave everything in training without being rewarded for it. However, when a young player goes through a phase like this, he comes out of it stronger.”
You can definitely say that about Nathaniel Brown. Like the entire team, the young Franke is in a flow. “I’m having a lot of fun playing football right now, more than I’ve ever had in my career,” Brown said Sunday.
Winning streak overshadows stress
Coach Toppmöller also reported on this mood on Tuesday after the final training session before the cup game. Despite the grueling program that his team has to complete, he said: “We are going into the game against Leipzig feeling mentally and physically fresh.”
How can that be? Wishful thinking? “No, that’s my impression from the training sessions. The team is always 100 percent involved, I feel a great energy. Everyone wants to be in the first eleven or at least be in the squad.” According to Toppmöller, the winning streak would certainly do its part to ensure that the players don’t feel the strain.
If Eintracht also managed a win at RB Leipzig and thus reached the cup quarter-finals, it would be the eighth in a row and therefore a club record. For Toppmöller, statistics are purely a secondary aspect. “We just want to continue with the same greed, desire and passion. Then we’ll see what comes out. There’s still always an opponent playing.”
Xaver Schlager is Rose’s confidant
Wie lange sieben Monate im Fußball sein können, spürte Xaver Schlager bei seiner Einwechselung vergangenen Samstag. Da war nichts mehr wie noch im Frühjahr, als er sich am Kreuzband verletzt hatte. Überall leere Plätze im Stadion, aus Frust über das desaströse Ergebnis waren viele Leute schon gegangen. Am Ende verlor RB Leipzig 1:5 gegen den VfL Wolfsburg, und Schlager musste feststellen, dass von der heilen Welt kaum noch was übrig ist.
Die meiste Zeit des Jahres wäre RB Leipzig als Favorit in ein DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Frankfurt gegangen. Nun sind die Vorzeichen andere. In Leipzig läuft derzeit wenig zusammen. Fünf der letzten sechs Pflichtspiele hat RB verloren. In der Champions League droht das Aus nach der Gruppenphase, und in der Bundesliga kann bei neun Punkten Rückstand auf die Bayern keine Rede mehr sein vom Angriff auf den Titel. Im Pokal muss Leipzig eine jetzt schon ganz schwierige Saison retten. Und Marco Rose seinen Job.
Der Trainer ist in die Kritik geraten, von Konzernchef Oliver Mintzlaff wurde er öffentlich hinterfragt. Eine erneute Niederlage und die damit einhergehende Wahrscheinlichkeit eines weiteren titellosen Jahres dürften Roses Ausscheiden spätestens zur Winterpause näher rücken lassen. Daran war nicht zu denken, als bei Xaver Schlager Anfang Mai das Kreuzband riss.
Die Karriere des Mittelfeldspielers ist eng mit dem Namen Rose verknüpft. Die beiden arbeiteten bei Red Bull Salzburg zusammen und trafen später in Leipzig erneut aufeinander. Dort hatte Schlager nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg zunächst Probleme. Die lösten sich erst, als Rose Trainer wurde. Seitdem ist Schlager Stammspieler und Roses Vertrauensperson auf dem Feld.
Die Abwesenheit des österreichischen Nationalspielers ist einer der Gründe für die Misere. Überhaupt die Verletzten. Sieben teils wichtige Fußballer fehlen oder fehlten. Neben Schlager sind vor allem Lukas Klostermann, David Raum und Xavi Simons zu nennen. Jeder fehlt auf seine Weise. Bei Schlager, Raum und Klostermann sind es die Führungsqualitäten, die abgehen. Bei Simons ist es die Kreativität. Ohne ihn ist das Offensivspiel ausrechenbarer, von Simons’ Torgefahr ganz zu schweigen. Gegen Frankfurt werden nur Klostermann und Schlager Kandidaten für einen Einsatz sein. (ssti.)