BVB is spectacularly overrun by Real Madrid in the Champions League

BVB is spectacularly overrun by Real Madrid in the Champions League

Zunächst leistete Nuri Şahin noch Widerstand, als es nach dem Spielende um seine Trainerleistung ging, welche die Kommentatoren draußen in der digitalen Welt längst mit dem unschönen Begriff „vercoacht“ beschrieben. „Ich glaube nicht, dass es am Systemwechsel lag“, sagte der Trainer von Borussia Dortmund, der seine eigentlich gut funktionierende Viererkette mit der Einwechslung von Waldemar Anton in eine Fünferkette umgewandelt hatte. Der BVB führte zu diesem Zeitpunkt 2:0 im berühmten Estadio Santiago Bernabéu und wurde anschließend spektakulär von Real Madrid überrollt.

Später auf der Pressekonferenz hatte Şahin dann begriffen, dass die Erklärung, mit seiner Umstellung die Wucht der gegnerischen Außenbahnspieler Vinícius Júnior und Rodrygo stoppen zu wollen, niemanden mehr wirklich interessierte nach dieser 2:5-Niederlage. Die „Vercoacht“-Erzählung war in der Welt, also räumte Şahin schließlich ein, dass sein Plan „nicht aufgegangen“ sei, „und das ist dann auch mein Fehler“. Şahin ist eben ein sehr unerfahrener Trainer, mit seinen 36 Jahren absolvierte er erst sein elftes Pflichtspiel als Chefcoach des BVB. Zuvor arbeitete er in dieser Rolle nur im Kampf gegen den Abstieg aus der türkischen Süper Lig.

Die Dortmunder haben diesen Mangel bewusst in Kauf genommen und müssen jetzt mit einem Trainer leben, der erst noch ankommen muss auf diesem Niveau. Und der auch eine gewisse Ehrfurcht vor seiner Aufgabe ausstrahlt, was neben dem erfahrenen Kollegen Carlo Ancelotti von Real Madrid besonders auffällig war. Aber das ist nur eine Episode der Geschichte dieses denkwürdigen Fußballabends. Zu den Gründen für dieses Champions-League-Drama gehören auch die faszinierenden Kräfte des Titelverteidigers.

Zwischenzeitlich berauschten sich die Spanier geradezu an der eigenen Auferstehung und der zunehmenden Dortmunder Verzweiflung. „Wir waren in einem Strudel gefangen, wo wir es nicht mehr geschafft haben, uns rauszulösen“, sagte Julian Brandt. Und Matthias Sammer, der innerlich kochende Berater der Dortmunder Geschäftsführung, rückte noch ein ganz anderes Thema in den Fokus.

Sammer: Spieler wissen nicht, „was man fühlen muss auf dem Spielfeld“

Sammer war als TV-Experte in Madrid und muss in dieser Funktion mit seinen Kommentaren zum BVB aufpassen, wo er tiefe Einblicke hat. Seine Worte rund um die Spiele des Revierklubs wirken anders als die Analysen anderer Experten. Also sprach er diesmal nur indirekt über Borussia Dortmund, setzte stattdessen zu einer Art Grundsatzkritik am deutschen Fußball an und zog eine Linie zur Viertelfinalniederlage der Nationalmannschaft gegen Spanien bei der EM.

„Wir sollten in der Bewertung im deutschen Fußball lernen, was wichtig ist“, sagte Sammer, und dabei handle es sich eben nicht nur um messbare Faktoren und strategisch-taktische Aspekte, sondern um „Persönlichkeit auf dem Platz“. Sammer forderte, „solche Themen wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen, statt alles erklärbar zu machen“. Ein Problem bestehe darin, dass viele Spieler „nicht wissen, was man fühlen muss auf dem Spielfeld“.

Lack of maturity? Nico Schlotterbeck defended brilliantly – until BVB completely collapsed after conceding the third goal.AP

That was an interesting observation that was quite fitting: Dortmund no longer felt right in the intense atmosphere of the Bernabéu; they had become emotionally confused, discouraged and timid. This may even have been true for coach Şahin. A team that finds itself in a phase of pressure from the opposition must “be able to defend,” said Sammer and asked provocatively: “Isn’t that part of football anymore?”

This is a criticism that is often formulated in Spain, England and Italy. German teams are said to not be able to defend well. There is intensive discussion about systems and quality of possession, the positioning of players, expected goals and similar theoretical aspects. “We try to represent everything statistically,” said Sammer, “but some things are simply not statistical.”

These were exciting thoughts that will still have an impact and almost made us forget that Dortmund had previously played an excellent first half. At the break the team led 2-0 after beautifully scored goals from Donyell Malen (30th) and Serhou Guirassy (34th). Felix Nmecha was the ruler of the midfield center, Guirassy showed that even at the highest level he is not only a good goalscorer, but also a strong combination player. Defender Nico Schlotterbeck defended brilliantly, and full-backs Julian Ryerson and Ramy Bensebaini provided a lot of impetus on offense.

Actually, Dortmund had even stabilized a bit in the second half after the first two goals conceded by Antonio Rüdiger (60th) and Vinícius Júnior (62nd). They were fully involved in the game until deep into the final phase. Immediately before Lucas Vázquez’s goal to make it 3-2 for Real (83′), the team had a good counterattack opportunity that wasn’t played out cleanly, so Maximilian Beier had to finish from a somewhat unfavorable position.

The collapse only came after the third goal was conceded – another sign of a lack of maturity. Because it is foreseeable that in this huge Champions League table many teams will be tied on points at the end, so the goal difference could matter. The two very late goals by Vinícius Júnior (86th, 90th + 3) could have far-reaching consequences.

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