Der Schock saß tief. Die womöglich schwere Verletzung von Nico Schlotterbeck bereitet Borussia Dortmund große Sorgen. „Es wäre der Super-Gau, wenn er auch noch ausfällt”, sagte Trainer Nuri Sahin nach der 2:3-Niederlage in der Champions League gegen den FC Barcelona bei DAZN. „Die Bilder sind schrecklich. Da muss man abwarten, die Stunden aushalten“, sagte der 36-Jährige auf der Pressekonferenz und kündigte „eine schlaflose Nacht“ an. Sahin war sichtlich niedergeschlagen.
Innenverteidiger Schlotterbeck war unmittelbar vor dem Abpfiff nach einem Kopfball bei der Landung unglücklich auf dem Rasen aufgekommen und besorgniserregend mit dem rechten Sprunggelenk umgeknickt. Er musste auf einer Trage vom Rasen transportiert werden. Der deutsche Nationalspieler soll heute weiter untersucht werden.
Als er die üblen Bilder sah, litt auch Mats Hummels mit Nico Schlotterbeck. „Daumen drücken für diesen großartigen Typen und Spieler”, schrieb der Weltmeister von 2014 bei Instagram, dazu setzte er ein Kleeblatt und zwei Hände, die ein Herz formen. Bis zur vergangenen Saison haben die beiden zusammen in der Innenverteidigung von Borussia Dortmund und der Nationalmannschaft gespielt. Inzwischen ist Hummels zur AS Rom gewechselt.
Auch Ryerson mit gesundheitlichen Problemen
„Der Fuß ist dick verbunden“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl: „Wir werden ihn untersuchen und abwarten.“ Die Bilder deuten jedoch auf eine schwerere Verletzung hin. Dem BVB würde damit auch der letzte gestandene Innenverteidiger fehlen. Ohnehin fehlen derzeit Niklas Süle und Waldemar Anton, zudem kam ein weiterer Problemfall hinzu.
Denn auch für BVB-Außenverteidiger Julian Ryerson verlief der Einsatz gegen die vom früheren Bundestrainer Hansi Flick gecoachten Katalanen anders als geplant. Der 27-Jährige kam nach der Halbzeit nicht zurück auf den Platz. „Bei Julian Ryerson mussten wir wechseln, weil er Probleme hatte mit dem Kreislauf“, erklärte Sahin. Mit Blick auf die ohnehin schon lange und prominent besetzte Verletztenliste sagte er niedergeschlagen: „Das passt gerade.“
Süle fällt noch länger aus. Auf die Frage, ob Sahin Hoffnung habe, dass Anton am Sonntag (17.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-Bundesliga und bei DAZN) in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim wieder zur Verfügung stehen könnte, sagte er: „Ich würde sagen nein. Ich kann aber nicht ausschließen, dass es klappen könnte.“